Sati
Das Pali-Wort Sati oder Gewahrsein/Achtsamkeit ist eine Fähigkeit des aktiven Gedächtnisses. Diese Fähigkeit wird angewandt, um Anweisungen und Absichten, die auf dem Pfad nützlich sind, in Erinnerung zu rufen und im Gedächtnis zu behalten.
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Meditation

Meditation hilft uns, schwierige Zustände im Leben loszulassen, wie z. B. Angst, Wut, Anspannung, Stress, Ängstlichkeit, Depression, Traurigkeit, Kummer, Müdigkeit, Schuldgefühle, Gefühle der Hilflosigkeit. All diese Emotionen bringen Leid. Dieses Leid kommt nicht von außen, es ist von uns selbst verursacht, denn wir sehen nicht, wie die Dinge wirklich ablaufen. Wir können den tatsächlichen Prozess der Phänomene nicht erkennen. Um in der Meditationspraxis erfolgreich zu sein, brauchen wir aber ein sehr festes Fundament. Wir brauchen einen vorbereiteten Boden, damit Weisheit erblühen kann.

So lehrt uns der Buddha , dass wir zunächst unser Bewusstsein durch Großzügigkeit und Moral erweitern müssen. Eine geizige Person hat tendenziell ein enges und begrenztes Herz. Das Herz und der Geist müssen aufgelockert werden wie der Boden beim Gärtnern und durch Großzügigkeit und Freigebigkeit richtig vorbereitet werden. Durch Freigebigkeit, die aus dem Herzen kommt.

Tugend und Moral (nicht töten, nicht stehlen, nicht lügen, kein sexuelles Fehlverhalten, keine Drogen oder Alkohol) befreien den Geist, wenn sie kontinuierlich eingehalten, von Furcht, Angst, Schuldgefühlen und Gewissensbissen. Sie düngen den Boden.

Erst wenn wir in Moral und Großzügigkeit gefestigt sind, tagein, tagaus, können wir erfolgreicher Meditation praktizieren. Hierbei sollten wir uns so nahe wie möglich an die eigenen Worten des Buddha halten und einen erfahrenen Lehrer suchen.

Durch kontinuierliche Meditationspraxis kommen Einsichten auf. Weisheit, die den unpersönlichen Prozess des abhängigen Entstehens und die Vier Edlen Wahrheiten klar sieht, folgt. Dies ist das Herz von Buddhas Lehre und Blume erblüht.

drei Zutaten: Tugend Meditation Weisheit

Sati

Gleich wie die königliche Grenzfestung einen Torhüter hat, der weise, erfahren und klug ist, um diejenigen, die er nicht kennt, nicht hineinzulassen und diejenigen, die er kennt, hineinzulassen zum Schutz derer drinnen und zur Abwehr derer draußen; gleich so ist ein Schüler der Edlen achtsam/gewahr, mit ausgezeichneter Fertigkeit in Achtsamkeit/Gewahrsein versehen und kann sich an Dinge, die vor langer Zeit getan und gesagt wurden, erinnern und ihrer besinnen. Mit Achtsamkeit/Gewahrsein als seinen Torhüter gibt der Schüler der Edlen das Ungeschickte auf, entfaltet das Geschickte, gibt das Tadelswerte auf, entfaltet das Untadelige und sorgt für sich in voller Reinheit."

Der Pali-Begriff sati, meist als Achtsamkeit übersetzt, ist ein Modewort, das in aller Munde ist und dessen Definition eigentlich klar sein sollte. Tatsächlich kennen nur wenige, die Definition von Achtsamkeit/Gewahrsein, da sie nie sehr klar gewesen ist. Der Buddha hat den Begriff sati nie per se definiert, aber es gibt viele Verweise und Definitionen im Kontext.

Ein Teil der Definition ist, sich zu erinnern. Das heißt, sich an die Unterweisung zu erinnern, die in der Vergangenheit gegeben wurde; sich daran zu erinnern, was richtig und falsch ist, was heilsam und nicht heilsam ist; sich daran zu erinnern, den Geist zu beobachten und sich daran zu erinnern, alles zu beobachten, was im gegenwärtigen Moment auftaucht; sich daran zu erinnern, jede Ablenkung zu erkennen, die unsere Aufmerksamkeit vom Objekt der Meditation im gegenwärtigen Moment ablenkt, und sich daran zu erinnern, zum Objekt der Meditation zurückzukehren, wenn wir abgeschweift sind.

Der zweite Teil von Achtsamkeit/Gewahrsein ist die Grundlage oder der Aufbau der rechten Achtsamkeit. Aufmerksam und wach beobachten wir, wie die Aufmerksamkeit des Geistes von einer Sache zur anderen wandert und wie Phänomene entstehen und vergehen. Rechte Achtsamkeit/Gewahrsein, Hand in Hand mit rechter Anstrengung, befähigt uns, eine aktive und sensible Rolle einzunehmen, um Einsicht in den Prozess des Entstehens und Vergehens zu entwickeln.

Wenn rechte Achtsamkeit/Gewahrsein stark wird, beginnen wir zu verstehen, welche Rolle Begehren spielt. Begehren ist der Moment, in dem der Geist etwas mag oder nicht mag und ein Identifikationsprozess in Gang gesetzt wird, in dem wir die Dinge persönlich nehmen. Das Begehren zieht den Geist vom Objekt der Meditation weg und Gedanken kommen auf.

Der Aufbau von rechter Achtsamkeit oder einfacher ausgedrückt Achtsamkeitsmeditation ist der Prozess, in dem wir beobachten, wie die Aufmerksamkeit des Geistes von Moment zu Moment läuft und wir klar und präzise sehen, wie der unpersönliche Prozess der Gedanken und Emotionen entsteht und vergeht. Bei der oder durch die Achtsamkeitsmeditation entwickelt sich eine unpersönliche Perspektive auf alle entstehenden Phänomene. Und dieser Prozess führt uns dazu, die wahre Natur der Existenz zu sehen und vollständig zu verstehen.

Metta

Metta ist ein Pali-Wort und bedeutet übersetzt so viel wie liebende Güte, Wohlwollen, aktive Mildtätigkeit. Metta-Meditation ist eine aktive Form der Meditation, bei der wir uns, nicht auf den Atem, den Körper oder körperliche Empfindungen zu konzentrieren, sondern darauf konzentrieren, wohlwollende Gedanken und Wünsche an uns selbst, an andere und in das Universum hinaus zu senden. Wir stellen uns vor, dass die Menschen in unserem Geist von unserem Wohlwollen und unserer Güte berührt werden.

Metta für Anfänger

Bei der Metta-Meditation beginnen wir, indem wir liebevolle und freundliche Gefühle zu uns selbst ausstrahlen. Erinnern wir uns einfach an eine Zeit, in der wir glücklich waren. Sollten wir uns an keine glückliche Zeit erinnern können, können wir uns vorstellen, ein Baby oder ein Haustier im Arm zu halten. Auf diese Weise können wir herzliche Gefühle in unsere Herzen kommen lassen. Wenn wir dieses warme Gefühl gut spüren, benutzen wir dieses Gefühl, um uns selbst Gutes zu wünschen: ‚Möge ich jetzt glücklich sein wie damals." Oder auch: ‚Möge ich friedvoll sein. Möge ich zufrieden sein. Möge ich ruhig und gelassen sein.‘ Nun stellen wir dieses Gefühl und uns selbst inmitten unsere Herzen und umarmen uns mit diesem glücklichen Gefühl. Wenn dieses Gefühl verblasst, wünschen wir uns wiederum, glücklich und zufrieden zu sein: ‚Möge ich zufrieden sein. Möge ich voller Freude sein‘, und fühlen, wie unsere Herzen uns umarmen. Wir wünschen uns wirklich und aufrichtig, glücklich zu sein! Wir mögen uns tatsächlich selbst und tun nicht nur so als ob. Dieses Gefühl ist unser Meditationsobjekt. Jedes Mal, wenn das Gefühl nachlässt, wiederholen wir den Wunsch ein paar Mal mental. Wir wiederholen ihn aber nur so oft, bis das Gefühl wieder da ist. Es soll nicht zum Mantra werden. Wenn das Gefühl aufkommt, lassen wir den Satz fallen. Manchen Menschen fällt das Visualisieren leicht, anderen nicht. Es ist nicht wichtig, dass wir das Meditationsobjekt deutlich sehen. Wir müssen nur wissen, dass es da ist. Wir umarmen uns selbst in unserem Herzen, eingehüllt in dieses glückliche und zufriedene Gefühl. Wir fühlen uns friedlich oder ruhig oder liebevoll oder sanft oder freundlich oder gebend oder freudig oder klar oder akzeptierend. Wir bleiben einfach sitzen, lassen es zu, nur in der Gegenwart zu sein und fühlen diese Zufriedenheit. Es gibt nichts anderes zu tun, als glücklich zu sein und dieses Gefühl an uns auszustrahlen. Wir sind glücklich. Wir sind zufrieden. Wir sind in Frieden. Genau hier, genau jetzt. Dies ist zwar eine Gefühlsmeditation, dennoch wollen wir kein Gefühl erzwingen, wo keins ist. Wir lächeln lieber und spüren dieses Lächeln in ganzen Körper. Während wir die Sätze mental aufsagen, bringen wir dieses Gefühl zum Herzen, wo es uns umarmt. Wir wünschen uns von ganzem Herzen Glück. Und wir glauben es aus vollem Herzen. Wir sind einfach mit diesem Gefühl, wissen, dass es da ist, und lächeln damit. Wir akzeptieren die Gegenwart und erlauben uns, glücklich und zufrieden zu sein.

Twim

Der Buddha lehrte, dass wir, um Weisheit zu erlangen, Ruhe und Einsicht üben müssen, entweder nacheinander oder zusammen. Die Ruhige Weisheitsmeditation (Englisch: Tranquil Wisdom Insight Meditation oder kurz TWIM) ist eine Meditationsmethode, in der Ruhe und Einsicht gemeinsam entwickelt werden. Man könnte sie auch als Achtsamkeit/Gewahrsein mit Metta beschreiben. Rechte Anstrengung zusammen mit rechter Achtsamkeit/Gewahrsein wird in einer sechsfachen Weise verwendet, daher wird seine Methode die 6r-Praxis genannt.

Wenn wir TWIM praktizieren, unterdrücken wir nichts. Unterdrückung bedeutet, dass wir bestimmte Erfahrungen unterdrücken, wegschieben oder nicht zulassen und so vorübergehend verhindert wird, dass Hindernisse entstehen. Im Gegenteil, wenn ein Hindernis auftaucht, versuchen wir den Geist zu öffnen, um klar zu sehen, wie der Geist funktioniert. Denn Weisheit kann nur entwickelt werden, indem wir die unbeständige, von Natur aus unbefriedigende Natur der Dinge erkennen Wund klar sehen, dass es nur ein unpersönlicher Prozess ist.

Wir praktizieren die oben gegebenen Anweisungen und plötzlich wandert der Geist. Gedanken sind da und wir sind abgelenkt und weg vom Gefühl der liebenden Güte. Die Aufmerksamkeit ist ganz woanders und wir sind in Gedanken versunken. Wir wissen nicht einmal, wie wir dorthin gekommen sind, geschweige was wir nun eigentlich tun sollen. Dann erinnern wir uns, dass wir ja beim Meditieren sind und dass unsere Aufmerksamkeit bei der liebenden Güte sein solle. ‚Sich Erinnern‘ - das ist der erste Teil der Definition von Achtsamkeit/Gewahrsein. Was machen wir nun? Wir lassen einfach den Gedanken los. Selbst wenn wir mitten im Satz sind, lassen wir ihn los. Das heißt, wir lassen den Gedanken von sich aus da sein, ohne ihm Aufmerksamkeit zu schenken. Auch werden Empfindungen und Emotionen unseren Geist beim Meditieren ablenken. Dann machen wir dasselbe. Wir lassen sie los. Wir erlauben den Empfindungen und Emotionen zu sein, ohne zu versuchen, sie zu etwas anderem zu machen, als sie sind. Vielleicht bemerken wir nun eine Anspannung oder stellen fest, dass wir dir Gedanken, die Empfindungen oder Gefühle gar nicht haben wollen. Ja, wir wollen, dass sie weggehen. Auf keinen Fall dürfen wir nun gegen sie kämpfen oder versuchen, sie wegzuschieben. Diese Ablenkungen und Hindernisse werden dadurch nur noch intensiver. Wenn eine Ablenkung da ist, ist sie da. Das ist nun mal so und es ist auch okay. Und was die Ablenkung beinhaltet, ist überhaupt nicht wichtig. Was wichtig ist, ist der Prozess, wie sie entstanden ist! Deshalb müssen wir die Art und Weise, wie sich der Geist in der Gegenwart bewegt und reagiert, beobachten. Und das ist die Definition der Achtsamkeitsmeditation oder Aufbau von Achtsamkeit/Gewahrsein. Bevor wir nun den Geist wieder auf das Gefühl der liebenden Güte lenken und uns Glück und Frieden wünschen, gibt es bei der TWIM Mediation einen weiteren sehr wichtigen Schritt zu tun: Entspannen und lächeln. Nachdem wir die Gedanken, die Empfindungen oder Gefühle losgelassen haben und sie zulassen, ohne zu versuchen, sie zu kontrollieren, können wir eine subtile, kaum merkliche Spannung oder Anspannung im Geist/Körper wahrnehmen. Diese Anspannung müssen wir aktiv entspannen und enthärten. Dann spüren wir im Kopf vielleicht ein leichtes Gefühl der Ausdehnung. In dem Moment sind keine Gedanken da und der Geist ist außergewöhnlich klar und wach. Nun lächeln wir sanft und lenken den Geist auf das Gefühl von Metta oder liebender Güte zurück.

Die 6r Methode

Die sechs Rs ist eine Methode, die aus einem Zyklus von 6 Schritten besteht, welche sich durch Üben zu einer fließenden Bewegung entwickeln. Dieser Zyklus beginnt, wenn Achtsamkeit/Gewahrsein sich an die sechs Rs erinnert. Achtsamkeit ist der Treibstoff, mit dem der Motor des Zyklus läuft. Mit dem Praktizieren wird diese Methode zu einer heilsamen Gewohnheit, die jedes Unwohlsein in Geist und Körper lindert.

Wir sind aufmerksam und gewahr dessen, was auch immer im gegenwärtigen Moment aufkommt. Wir erkennen alle Ablenkungen, welche die Aufmerksamkeit des Geistes vom Meditationsobjekt ablenken.

Wir lassen alle Gedanken, Empfindungen oder Emotionen los. Wir erinnern uns daran, dass es in Ordnung ist, dass dieser Gedanke, diese Empfindung oder diese Emotionen da ist, weil es jetzt im Moment nun einmal die Wahrheit ist. Wir erlauben dem Gedanken, der Empfindung oder der Emotion, da zu sein und versuchen nicht, sie zu etwas anderem zu machen, als sie ist.

Wir entspannen die Anspannung! Wir lassen die geistigen Fesseln um das Gefühl los und lassen es einfach da sein. Wir beruhigen den Körper und den Geist.

Wir erinnern uns daran, dass dies eine Meditation mit einem Lächeln ist und dass es hilfreich ist, so oft wie möglich zu lächeln.

Wir kehren zum Meditationsobjekt zurück, indem wir die Aufmerksamkeit sanft wieder zum Gefühl der liebenden Güte lenken, dieses Gefühl wieder ausstrahlen, uns aufrichtig Glück wünschen und diesen Wunsch im Herzen spüren.

Wir fahren mit der Meditation fort, strahlen liebender Güte aus und versuchen den Wunsch so lange wir möglich zu äußern und zu fühlen.

Nutzen udn Segen von metta

"Er schläft gut, erwacht gut und hat keine bösen Träume. Er ist menschlichen Wesen lieb, nichtmenschlichen Wesen lieb. Die Devas beschützen ihn. Weder Feuer, Gift noch Waffen können ihm etwas anhaben. Sein Geist konzentriert sich schnell. Sein Teint ist leuchtend. Er stirbt unverwirrt und geht, falls er zu nichts Höherem durchdringt, auf die Brahmā-Welten zu." (AN 11.16)
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